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Falltechniken

Prinzip der Falltechniken beim Judo

Ziel der Falltechniken ist es, sicher auf dem Boden zu landen, ohne sich dabei zu verletzen.

Aufgrund der Würfe ist es beim Judo nicht zu vermeiden, schwungvoll gen Boden geschleudert zu werden. Deshalb verwenden wir Falltechniken, bei denen die Wucht des Aufpralls auf eine möglichst große Fläche verteilt wird. So wirkt so wenig Kraft pro Fläche wie möglich auf den Körper. Außerdem bildet sich durch diese Technik ein Luftpolster unter dem Fallenden ("Tori"), welches mit einem Knall verdrängt wird und ebenfalls zum sanfteren Abbremsen des Falls beiträgt.

Um den Kopf zu schützen sind die Fallübungen so ausgelegt, dass dieser den Boden überhaupt nicht berührt.

Die Falltechniken sind dafür ausgelegt, auf den Judo-Matten ausgeführt zu werden. Auf anderem Untergrund funktionieren die Falltechniken ebenso, allerdings muss man dann unter Umständen für eine sichere Landung kleinere Blessuren in Kauf nehmen. Dafür kann man aber auch dann mit einer Falltechnik ernsthafte Schäden, wie sie zum Beispiel ein Aufprall mit dem Kopf verursachen könnte, verhindern.

Fallübung rückwärts

Tori steht in normaler Haltung und fällt nach hinten auf seinen Rücken.

Während der ganzen Zeit hält Tori seinen Kopf mit dem Kinn an die Brust gepresst, um dem Aufprall des Kopfes auf den Boden vorzubeugen.

Tori streckt beide Arme aus und schlägt in dem Moment, in dem der Rücken auf den Boden kommt, mit Armen und Handflächen auf den Boden. Um die Verletzungsgefahr beim Abschlagen zu minimieren, muss Tori darauf achten, seine Arme vollständig auszustrecken und den richtigen Moment zum Abschlagen abzupassen. Dabei entsteht ein lauter Knall, der aus der plötzlich unter Tori verdrängten Luft resultiert. (Je lauter, desto besser war die Fallübung.)

Häufige Fehler beim Abschlagen entstehen aus dem Reflex, den Fall verfrüht mit den Armen abfangen zu wollen. Hier empfiehlt es sich, die Rückwärtsfallübung langsam und vorsichtig aus dem Sitzen zu üben, bis die notwendige Sicherheit gegeben ist.

Fallübung Rolle vorwärts

Rechtsausführung

Tori steht in Schrittstellung, mit dem rechten Fuß vorne.

Er neigt seinen Kopf möglichst weit nach links und legt dabei das Kinn auf die Brust. In dieser Postion hält Tori seinen Kopf die ganze Zeit über – so bewahrt er seinen Kopf davor, im Folgenden den Boden zu berühren.

Tori beugt sich mit dem Oberkörper vor und stützt sich mit dem gestreckten linken Arm auf dem Boden ab. Den rechten Arm beugt er leicht, und setzt die rechte Hand mit der Kleinfingerseite auf den Boden. Der Ellenbogen des rechten Arms zeigt dabei nach vorne, in die Richtung, in die Tori rollen wird.

Tori drückt sich mit den Füßen ab und rollt über den rechten Arm, bis er auf dem Rücken landet.

Bei der Landung kommt Tori mit allen die Matte berührenden Körperteilen gleichzeitig auf. Dadurch verteilt Tori die Wucht des Aufpralls auf die größtmögliche Fläche. Dabei entsteht ein lauter Knall, der aus der plötzlich unter Tori verdrängten Luft resultiert. (Je lauter, desto besser war die Fallübung.)

Tori landet auf dem Rücken, leicht nach links gedreht. Sein linkes Bein liegt fast komplett gestreckt mit der linken Seite auf dem Boden. Toris rechtes Bein steht mit dem Fuß auf Höhe des linken Knies auf dem Boden. Beide Beine richtet Tori mit den Füßen nach – von ihm aus gesehen – unten. Die Beine dürfen sich dabei nicht überkreuzen.

Seinen linken Arm hat Tori vollständig ausgestreckt, hält ihn eng am Körper und schlägt mit Arm und Handfläche auf den Boden, in dem Moment, in dem sein Rücken den Boden berührt. Die Aufgabe des linken Arms wird als Abschlagen bezeichnet.

Toris rechter Arm wird, wenn er fällt, weil er geworfen wurde, in den meisten Fällen vom Werfenden festgehalten. Damit stellt dieser sicher, dass Toris Kopf nicht auf den Boden prallen kann. Fällt Tori, ohne dass sein rechter Arm festgehalten wird, kann er bei der Landung die rechte Hand an den Gürtelknoten legen.

Linksausführung

Die Linksausführung gleicht der Rechtsausführung bis auf den entscheidenden Unterschied, dass Tori links und rechts vertauscht.

Varianten der Vorwärtsrolle

Als frei Durchschlagen wird eine Vorwärtsrolle bezeichnet, bei der Tori so viel Schwung nimmt, dass er seine Hände und Arme (abgesehen vom Abschlagen) nicht mehr auf den Boden aufsetzen muss.

Die Fallübung kann Tori auch so ausführen, dass er nach der Landung, in einer flüssigen Bewegung wieder über sein gestrecktes, auf dem Boden liegendes Bein aufstehen kann.

Fallübung seitwärts

Tori steht in normaler Haltung, fällt zur Seite und landet, wie bei der Vorwärtsrolle, leicht zur Seite gedreht auf seinem Rücken.

Rechtsausführung

Tori streckt seinen rechten Arm aus, bereit zum Abschlagen. Er legt das Kinn auf die Brust und neigt den Kopf so weit wie möglich nach links, damit dieser bei der Ladung den Boden nicht berührt. Tori nimmt seinen rechten Fuß vom Boden, lässt den linken stehen und kippt nach rechts zu Boden.

Tori landet auf dem Boden wie bei der Vorwärtsrolle in der Linksausführung: Tori landet, leicht zur rechten Schulter gedreht, auf dem Rücken. Gleichzeitig mit dem Rücken schlägt er mit dem rechten Arm und Bein auf. Der rechte Arm ist beim Abschlagen komplett gestreckt und mit der Handfläche nach unten gedreht.

Das rechte Bein ist, leicht geknickt, von Tori aus gesehen nach unten gerichtet. Tori fällt so, dass sein auf dem Boden stehen gebliebener linker Fuß bei der Landung auf Höhe des rechten Knies ist. Die Beine sollen sich dabei nicht überkreuzen.

Linksausführung

Die Linksausführung gleicht der Rechtsausführung bis auf den entscheidenden Unterschied, dass Tori links und rechts vertauscht.